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Ayurveda – MEHR als nur die Heilkunst aus Indien

Ayurveda – MEHR als nur die Heilkunst aus Indien

Ayurveda – davon hast du sicherlich schon einmal gehört. Aber was genau verbirgt sich hinter dem mystisch klingenden Begriff? Lass es uns gemeinsam herausfinden und in die exotische Welt Indiens eintauchen. Unsere Reise beginnt vor 5000 Jahren in Indien, wo die Heilkunst ihren Ursprung hat. Ayurveda gilt als eine der wegweisenden Medizin-Richtungen weltweit und wurde über Jahrtausende hinweg entwickelt. Auch heute wird die indische Heilkunst immer noch praktiziert.

Was versteht man unter Ayurveda?

Ayurveda leitet sich von "Ayuh" für Leben und "Veda" für die Wissenschaft ab und bedeutet so viel wie „Wissenschaft des Lebens“. Die Ayurveda-Therapie basiert auf einem eigenen wissenschaftlichen Weltbild und unterscheidet sich vom westlichen Gesundheitssystem. Im Gegensatz zum westlichen Gesundheitssystem handelt es sich bei Ayurveda um ein ganzheitliches Lebenskonzept, in der der Mensch holistisch betrachtet wird. Im Mittelpunkt des Ayurveda stehen das Zusammenwirken von Körper, Geist und Seele und die Lehre darüber, wie man seine Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude bis ins hohe Alter erhalten kann. Bei dem Konzept geht es nicht nur um die Vermittlung von Wissen, sondern auch darum, praktische Regeln im Alltag anzuwenden, um so Körper, Geist und Seele miteinander zu vereinen.

Die Ayurveda-Typen – Vata, Pitta und Kapha

Nach der ayurvedischen Lehre besteht die Welt und die Menschheit aus fünf Naturelementen:

  • Feuer
  • Wasser
  • Luft
  • Erde
  • Raum
Diese Elemente setzen sich zu drei Paaren zusammen und bilden die drei Lebensenergien, die sogenannten Doshas, die sich im Menschen befinden. In der ayurvedischen Lehre besitzt jeder Mensch von Geburt an eine Dosha-Konstellation, die den eigenen Körper reguliert. Die fünf Naturelemente spiegeln sich in den Doshas wider: Äther und Luft prägen das Vata Dosha, Feuer und zu einem geringeren Teil Wasser prägen das Pitta Dosha. Kapha leitet sich aus den Elementen Erde und Wasser ab. Kein Mensch hat nur eine dieser Energien in sich, sondern wir alle haben Mischformen, wobei in der Regel ein oder zwei Doshas dominieren.
 
Körperliche und seelische Beschwerden können auftreten, wenn diese Konstellation ins Ungleichgewicht gerät. Die Ursachen für eine Störung können vielfältig sein. Zu den negativen Einflüssen auf das Wohlbefinden zählen beispielsweise Klima, Ort, Alter, Jahreszeit, Lebensstil, Ernährung, traumatische Erlebnisse, Über- oder Unterforderung der Sinne, sowie Verdauung und Stoffwechsel.

Die drei Dosha-Typen sind:

  • Vata = Luft und Äther
  • Pitta = Feuer und Wasser
  • Kapha = Erde und Wasser
Ayurveda Typen

Vata: 

Wenn du dem Vata-Typen angehörst, dann zeichnest du dich durch eine zarte und sensible Persönlichkeit aus. Vata-Menschen sind lebenslustig, freiheitsliebend und entdeckungslustig. Sie haben oftmals einen schmalen Körperbau und neigen zu trockener, empfindlicher Haut mit dünnem, glanzlosem Haar. Vata ist das Bewegungsprinzip und das spiegelt sich in einer facettenreichen und wechselhaften Persönlichkeit wider. Menschen sind neugierig, kreativ, wissbegierig und die meiste Zeit körperlich und geistig aktiv. Charakteristisch für Vata ist, dass die Menschen oft zu Extremen neigen und sich schnell Sorgen um alles Mögliche machen.

Pitta: 

Neigst du eher zum Pitta-Typen, dann hast du eine dynamische und starke Persönlichkeit, die sehr zielorientiert, energievoll und mutig ist. Du hast die Tendenz Dinge in die Hand zu nehmen und weißt meistens genau, was du willst. Pitta-Menschen gehen gerne den Dingen auf den Grund, nehmen Herausforderungen an und sind perfektionistisch. Sie können gut argumentieren und sind selbstsicher, können dementsprechend andere überzeugen. Körper-liche Kennzeichen sind ein eher athletischer Körperbau, gut durchblutete Haut und kräftige und schnell fettende Haare. Ebenso wie Vata-Menschen, lieben Pitta-Typen es, sich zu bewegen und aktiv zu sein. Dennoch neigen diese Typen zu einem angespannten, leicht reizbaren und ungeduldigen Gemüt.

Kapha: 

Kapha-Typen zeichnen sich durch Ruhe, Gelassenheit und innere Stabilität aus. Du bist ein recht zufriedener, toleranter und ausgeglichener Mensch, der systematisch denkt und Struk-turen liebt. Typisch für Kapha-Menschen ist, dass ihnen soziale Kontakte wichtig sind und siegemeinsame Aktivitäten mit der Familie oder mit Freunden wertschätzen. Der Körperbau ist oft eher kräftig mit einer Neigung zu Übergewicht. Robuste Haut und dicke, schnell fettende Haare sind weitere Charakteristiken dieses Typs. Generell sind Kapha-Menschen sehr widerstandsfähig und werden nur selten krank. Im Gegensatz zu ihrer Gutmütigkeit, neigen Kapha-Typen häufig zu Geiz, Engstirnigkeit und Antriebslosigkeit.

Behandlungsmöglichkeiten im Ayurveda 

Gelehrte im Ayurveda können durch verschiedenste Untersuchungsverfahren, anhand der Charaktereigenschaften, dem äußeren Erscheinungsbild und den Krankheitsdispositionen, herausfinden, zu welchem Dosha-Typ (Vata, Pitta oder Kapha) du gehörst. Das Ziel jeder Behandlung ist die Dosha-Konstellation wiederherzustellen, wobei die eingesetzten Therapie-möglichkeiten individuell verschieden sind. Oft wird eine Kombination mehrerer Methoden angewandt.

Mögliche Formen der Therapie sind:

  • Ernährungspläne 
  • Pflanzenpräparate 
  • ayurvedische Arzneimittel 
  • Gewürze 
  • Massagen 
  • Öl-Güsse 
  • Wärmedampfbäder 
  • Körper- & Atemübungen (zum Beispiel Yoga) 
  • Umgebungsgestaltung mit Farben, Gerüchen & Klängen 

In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Ayurveda in Deutschland und im europäischen Raum kontinuierlich gestiegen. Doch Ayurveda ist nicht nur die Heilmedizin im klassischen Sinne. Die Anwendungsgebiete sind vielfältig und können auch ganz leicht in deinen Alltag integriert werden. Wie genau, erfährst du weiter unten.

Verschiedene Anwendungsgebiete des Ayurveda

 1. ayurvedische Ernährung 

Im Ayurveda wird die Nahrung als Heilmittel angesehen und kann dem Körper helfen, viele Störungen selbst zu regulieren. Dabei kann die Ernährung sehr präzise an die jeweilige Dosha angepasst werden und ein vorherrschendes Ungleichgewicht wieder in Balance bringen. So sollte beispielsweise ein Vata-Typ blähende Speisen meiden und eher zu warmen und feuchten Gerichten (Suppen) greifen. Pitta-Typen wird empfohlen, weniger scharf, sauer und salzig zu essen. Stattdessen sollten kühle, herbe Gerichte wie Salate gegessen werden. Kapha-Typen sollten herbe, scharfe und leichte Kost mit viel Obst und Gemüse wählen.

Wichtig zu wissen ist aber auch, dass ayurvedische Küche nicht gleichzusetzen ist mit asiatisch kochen. Ein paar wichtige Grundsätze der ayurvedischen Küche haben wir dir hier zusammengestellt:

Leicht verdauliche Speisen essen
      vermeide Käse, Eier, Fisch, Fleisch und Fettiges

Langsam und in Maßen essen 
     nie den Magen ganz füllen, das fördert die Langlebigkeit

Viel warme (gekochte) Nahrung zu sich nehmen 
     Rohkost und eisgekühlte Speisen werden nur sehr selten gegessen

Gewürze (Koriander, Ingwer, Fenchel, Kardamom, Kurkuma, Safran) unterstützen die Verdauung 
     sie wirken als Entfacher unseres Verdauungsfeuers, das sogenannte „Agni”

Essen gemeinsam mit anderen Menschen einnehmen 

in Ruhe, in gelöster Atmosphäre und angenehmer Umgebung essen 
     nicht lesen oder fernsehen während des Essens

  • sechs Geschmacksrichtungen (Rasa) des Ayurveda: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb 
     in einer ausgewogenen Mahlzeit sollten möglichst alle enthalten sein 

Eine wichtige Verhaltensregel im Ayurveda ist: Mindestens vier Stunden zwischen den Mahlzeiten nichts essen, damit nicht neue Nahrung auf Unverdautes trifft. Daher wird empfohlen nur drei Mahlzeiten am Tag zu sich zunehmen, ohne Snacks zwischendurch.

2. Yoga

Neben der Ernährung spielt auch Yoga eine große Rolle im Ayurveda. Yoga kann dabei helfen, die innere Balance zu finden. Mithilfe von ritualisierten Bewegungsmustern und Übungseinheiten können Dosha-Störungen ausgeglichen und die inneren Organe mit ihren Funktionen aktiviert werden. Das Verdauungsfeuer Agni wird beim Yoga aktiviert oder gegebenenfalls auch beruhigt.

Wie sieht eine ideale Yoga-Einheit nach dem Ayurveda-Prinzip aus?
Baue dynamische Übungen ein, die deinen Stoffwechsel anregen und energetisieren. Weiterhin solltest du auch statische Asanas für Kraft und Stabilität in dein Training aufnehmen. Langsame Flows, die mit dem Atem synchronisiert das Nervensystem beruhigen und uns beim Entspannen helfen, kannst du ebenfalls integrieren. Bevor du jedoch mit dem Yoga anfängst, ist es wichtig, dass du erst herausfindest, welcher Dosha-Typ bei dir überwiegt. Denn bei der Yoga-Praxis hängt es stark von deiner Dosha-Konstellation ab, welcher Yoga-Stil zu dir passt.

Menschen, die eher dem Vata-Typen zugeordnet werden können, sollten darauf achten, genug ruhige Asanas für Kraft und Ausdauer in ihrer Routine zu haben. Das hilft, ihren oft unsteten Geist zu beruhigen. Um Vata-Ansammlungen im Nervensystem oder Steifheit zu vermindern kannst du sanfte Drehungen mit Fokus auf den Atem einbauen.

Beim Pitta-Typen ist die richtige Mischung aller Asana-Typen wichtig, um das Gleichgewicht zwischen Dynamik, Kraft und Regeneration herzustellen. Seine Yoga-Praxis sollte kühlend und entspannend sein. Für Kühlung und Beruhigung können hier Drehungen im Sitzen, Vorwärtsbeugen und Umkehrstellungen sorgen, die vor allem deine Verdauung ins Gleichgewicht bringen.

Kapha-Typen können mit sehr aktiven und dynamischen Yoga-Stilen wie Jivamukti oder Vinyasa, die sie ins Schwitzen bringen, starten. Empfehlenswert für diesen Typen sind stehende Positionen, die mit Bewegung oder Dehnungen kombiniert werden oder Sonnengrüße.

Üben mit Ayurveda-Yoga bedeutet typgerecht Yoga üben! Daher solltest du dir darüber im Klaren sein, welche Yoga-Praxis die Richtige für dich ist, bevor du damit beginnst. Sobald du dich reingefunden hast, kannst du deine Yoga-Routine zusätzlich auch mit Meditation kombinieren. Eine Kombination beider Entspannungstechniken kann dir dabei helfen, deinen Geist zu entleeren, deine Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit zu verbessern und klareres Denken zu fördern.

3. Ayurvedische Massagen

„Die“ Ayurveda-Massage gibt es nicht! Denn es existieren zahlreiche Massagen und Massagetechniken, die angewandt werden können, um das Ungleichgewicht im Energiehaushalt zu regulieren. Welche optimal ist, hängt auch hier vom individuellen Verhältnis der Doshas ab. Damit du einen groben Überblick über mögliche Massagearten bekommst, haben wir die Wichtigsten für dich dargestellt:

  • Abhyanga = wohltuende Ganzkörper-Ölmassage
    • reinigt, entspannt, wirkt verjüngend und stärkt das Immunsystem

  • Shiroabhyanga = reine Kopf- und Nackenmassage mit kühlenden Ölen
    • wirksam gegen Kopfschmerzen und Migräne

  • Upanahasveda = intensive Rückenmassage
    • zur Entzündungs- und Schmerzlinderung

  • Padabhyanga = Fußmassage mit erdender Wirkung
    • regt alle Organe an und hilft gegen Unruhezuständen und Schlaflosigkeit

  • Udarabhyanga = die Bauchmassage
    • wirkt auf den Verdauungstrakt und kann körperliche und seelische Anspannungen lösen

Die heilende Wirkung der verschiedenen Ayurveda Massagen entsteht insbesondere durch das Zusammenspiel von Massagetechnik und den energetischen und medizinischen Eigenschaften der Öle. Da Massagen eine sehr wichtige Rolle spielen und gezielte Handgriffe entscheidend sind, wird empfohlen, sich von professionellen Ayurveda Masseurinnen und Masseuren behandeln zu lassen.

So lässt sich Ayurveda ganz einfach in den Alltag integrieren

Im Ayurveda gibt es viele simple, aber wirkungsvolle Ratschläge und Mittel, die zur Erhaltung der Gesundheit, der Vorbeugung von Krankheiten und dem Ausgleich kleiner Störungen beitragen. So kannst auch du dein individuelles Programm erstellen und damit jeden Tag etwas für dein eigenes Wohlbefinden tun. Hier ein paar hilfreiche Tipps für deinen ausgeglichenen Alltag.

Starte mit einer Morgenroutine in den Tag, wie z.B. körperliche Aktivität

Trinke warmes Wasser am Morgen

Selbst kochen nach dem Ayurveda-Prinzip

Integriere die ayurvedische Mundhygiene (Zungenschaben, Öl-Ziehen und Zähneputzen)

Wellness zuhause mit Selbstmassagen, wie z.B. Fußmassagen

Ingwer zur Verdauungsförderung
    • zur Stärkung des Agni isst du 10–30 Minuten nach dem Essen einige dünne Scheiben frischen Ingwer

Gehe rechtzeitig ins Bett für ausreichende Regenerationszeit
    • Abhängig vom Dosha-Typen, gibt es unterschiedliche Empfehlungen bezüglich der optimalen Schlafdauer

      • Vata: 8-9 Stunden Schlaf
      • Pitta: 7 Stunden Schlaf
      • Kapha: 6-7 Stunden Schlaf

Gönne dir kleine Pausen zwischendurch

Wenn du ein wenig in die Welt des Ayurveda eintauchen möchtest, dann musst du nicht gleich Experte bezüglich der verschieden Ayurveda-Typen sein. Es ist bereits ein guter Anfang, wenn du grundsätzliche Dinge verinnerlichst und dir Ruhe, Erholung und Spannung gönnst. Denn alles, was du deinem Körper Gutes tust, das gibt er dir mit der Zeit auch wieder zurück und dankt es mit einem langen und gesunden Leben.